Presse

Publikum feierte gleich drei Orchester

Das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim, hier mit seinem Dirigenten Stefan Weber, beim Jahresabschlusskonzert in der Saarpfalz-Halle.

Foto: Jörg Martin

Ommersheim · Der Musikverein Ommersheim hatte am vergangenen Sonntag zum traditionellen Jahresabschlosskonzert in die Saarpfalz-Halle eingeladen.

Von Jörg Martin

Der Musikverein Ommersheim (MVO) hat am vergangenen Sonntagabend mit seinem traditionellen Konzert in der Saarpfalz-Halle das Vereinsjahr abgeschlossen. „Das war ein ganz besonderes Ereignis für unseren Ort“, hatte MVO-Chef Francesco Fontana anfangs an das große, mehrtägige Fest im September am Ommersheimer Weiher erinnert. Der Verein wurde in diesem Jahr 95 Jahre alt. Schon im Mai wurde dies mit einem Jubiläumskonzert gewürdigt.

Tradition wird in Ommersheim, und vor allem beim Musikverein, mehr als großgeschrieben. Von daher zählt es auch zu den lieben Gewohnheiten, dass beim Konzert zuerst der Nachwuchs auf die Bühne darf. So oblag dem Schülerorchester „HalbStark“ die Aufgabe des Eisbrechers, was der Nachwuchs gut hinbekam. Auch Patrick Fischer, der in Vertretung für René Hammler den Taktstock schwang, brachte die Musiker in Schwung. Die riefen musikalisch die Situation von Frosch Kermit, der am See Banjao spielt, in Erinnerung, als sie „The Rainbow Connection“ aus „The Muppet Show“ spielten. Zudem gab es ein Wiederhören mit „My heart will go on“ aus dem Film „Titanic“. Angesichts der Bravo-Rufe, die sich an diesem Abend noch etliche Male wiederholten, musste eine Zugabe in Form der Surprise-Sinfonie von Josef Haydn her.

Klanggewaltig startete das Jugendorchester „LautStark“ (Leitung: Nikolaus Burgard) mit „Magic Sevens“, benannt nach dem unregelmäßigen 7/8-Takt, in die zweite Hälfte des ersten Programmteils. „When the Saints march around the World“, eines der bekanntesten Gospel-Lieder überhaupt, riefen die LautStarken ebenfalls wieder in Erinnerung, ehe sie sich dem legendären Schwert des spanischen Nationalhelden, „The Legend of Tizona“, widmeten. Und dann wurde es mit „The Polar Express“ richtig weihnachtlich. Die Zugabe „Panther Rising“ spielte man dann zusammen mit „HalbStark“ im Stehen.

Das Große Orchester (Leitung: Stefan Weber) setzte mit „Robin Hood Prince of the Thieves“ gleich zu Beginn einen Schwerpunkt. Die vertonten Auszüge aus dem weltbekannten Refrain des Sängers Brian Adams, nämlich „Everything i do, i do it for you“ zum Robin Hood-Kinofilm, beschrieben die Symbolfigur der Gerechtigkeit besonders gut, meinte Moderator Philipp Hartz. Ein Wiederhören mit der Bergbaugeschichte gab es, als „Night Birds“ zum Besten gegeben wurde. Das Stück beschreibt den Tagesablauf eines nachtaktiven Bergarbeiters. „Super!“ war danach genauso zu hören, wie „Bravo!“ „Lassen Sie sich vom ‚Fluch der Karibik‘ mitreißen“, hoffte Moderator Hartz bei der Titelmusik des Kinofilms. Das fiel, angesichts der Holzbläser, die für Dramatik, und der Kollegen vom Blech, die für majestätische Klänge sorgten, nicht schwer. Ein Grund könnte auch gewesen sein, dass kleinere Passagen von den Musikern mitgesungen wurden. Am Ende sorgten stehende Ovationen für zwei Zugaben: „Unsere Reise“ und „Wir freuen uns auf Weihnachten“. Der erste Titel passte auch deshalb, da sich der Verein in 2025 zu einer Schiffsreise aufmachen wird.

Die Show am Gangelbrunnen-Weiher riss viele von den Sitzen

Das Publikum beim „MVOpening“ des Musikvereins Ommersheim stand im Festzelt schnell auf und feierte mit.

Foto: Jörg Martin

Ommersheim · Der Musikverein Ommersheim hatte zur Feier seines 95-jährigen Bestehens zum Open Air-Konzert mit Rock- und Pop-Hits eingeladen.

Von Jörg Martin

Wenn man einen Versuch wagt, und dieser „wie eine Bombe einschlägt“, liegt die Versuchung nahe, dieses Experiment zu wiederholen. So erging es dem Musikverein Ommersheim (MVO) im vergangenen Jahr, als er erstmals ein Open Air-Konzert am Ommersheimer Weiher veranstaltete. Dabei traten nicht nur das Große Orchester und eine eigens für diesen Anlass zusammengestellte Rockband auf. Vielmehr sorgten drei Gesangs-Solisten mächtig für Stimmung. In diesem Jahr transferierte man das Ganze am Donnerstagabend unter dem Motto „MVOpening“ als einen von mehreren Programmpunkten in das Zelt am Weiher. Dort wurde am vergangenen Wochenende das 95-jährige Vereinsbestehen gefeiert. „Es sind tatsächlich wieder einmal fünf Jahre vergangen“, blickte Vereins-Chef Francesco Fontana in seiner Begrüßung zurück, ehe er am Donnerstagabend die Führung an Stefan Weber abgab.

Der Dirigent fungierte am Abend zwar als der wichtige Macher im Hintergrund. Die Moderation des Geschehens auf der Bühne hatte jedoch ein Mann inne, der vor allem auch als Sänger immer wieder die Stimmung hochpushte, ohne sich selbst dabei in den Hintergrund zu stellen: Martin Herrmann. Wie schon im vergangenen Jahr waren auch die beiden Sängerinnen Sabrina Boncourt und Elisa Rehlinger wieder mit von der Partie, während - zusammen mit dem Orchester - Oliver Abt und Philipp Herget (beide Gitarre), Simon Germann (Keyboard) sowie Stefan Engelmann (Bass) für den passenden Rocksound sorgten.

Herrmann schaffte es gleich anfangs, mit dem Robbie Williams-Titel „Let me entertain you“ dem Publikum klarzumachen, dass ein schnödes Verweilen auf den Bänken an diesem Abend weniger angesagt war. Es dauerte auch nicht lange, bis die Besucher dieser indirekten Aufforderung nachkamen. Eine gute Grundlage für Sabrina Boncourt, einen von etlichen Ohrwürmern wie „A Night like this“ (Caro Emerald) zum Besten zu geben, der gleich von vielen mitgesungen wurde.

Ein Auftritt des Ommersheimers Peter Ruffing sorgte mit „Can‘t Help Falling in Love“ (Elvis Presley) nicht nur für einen Zwischen-Applaus, sondern auch für immense Begeisterung und den dazugehörigen Gänehautfaktor. „Das kann ich im Dunkeln singen“, kündigte Martin Herrmann „Music“ (John Miles) an, bevor er einen Abstecher ins Publikum und auf die Tische machte und so für stehende Ovationen sorgte.

Die Menschen im Zelt kamen an diesem Abend gar nicht mehr aus dem Tanzen heraus, wie sich auch etwa bei „This is the Life“ (Amy McDonald) zeigte. Elisa Rehlinger überzeugte vor allem mit Titeln wie „Rolling in the Deep“ (Adele) oder im Duett mit Martin Herrmann als sie „Shallow“ (Lady Gaga) performte. Letzterer hatte unter anderem auch bei „I want it all“ (Queen) einen seiner zahlreichen Parade-Auftritte. Eine Stimmung wie bei einem Rock-Open Air, die sich von der Bühne bis zum Zelteingang und wieder zurück übertrug und sich auch bei „Rock you like a Hurricane“ (The Scorpions) wiederholte.

Das war auch beim Disco-Klassiker „I will survive“ (Gloria Gaynor) oder beim Tina Turner-Ohrwurm „Simply the Best“ nicht anders. Ommersheim tanzte und das nicht gerade zurückhaltend. Die Forderungen nach einer Zugabe, denen man gerne nachkam, überraschten am Ende nicht.

Musik aus Ommersheim in der Pfarrkirche von Aßweiler

Das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim trat im Rahmen des Konzerts „Adventszeit“ in der Aßweiler Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt auf.

Foto: Jörg Martin​

Aßweiler · Vergleicht man die Vorweihnachtszeit heutzutage mit der von früher, hat man oft den Eindruck, dass die Wochen vor dem Fest immer hektischer werden. Wie gut, dass es da Kontrapunkte gibt, auf die Verlass ist.

Von Jörg Martin

So etwa das Konzert des Musikvereins Ommersheim (MVO) in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Aßweiler, das unter dem Motto „Adventszeit“ stand.

Draußen war es, im Vergleich zu den Vortagen, mild und der Dauerregen vorerst Vergangenheit. Nicht einfach, um in vorweihnachtliche Stimmung zu kommen. Das Große Orchester des MVO unter der Leitung von Stefan Weber hatte es dennoch geschafft, einen besinnlichen Abend mit weit über eineinhalb Stunden Programm „auf die Beine zu stellen“. Mit dazu beigetragen hatten auch die zahlreichen kleinen Kerzen, die die Organisatoren auf die Bänke platziert hatten.

Allein die Lichter und die angenehme Temperatur sorgten sicher dafür, dass es einem warm ums Herzen werden wird, hoffte Moderator Marc Bauer auf seine bekannt humorvolle Art und Weise. Der erste Titel hätte mit Sicherheit am Vortag besser ins Programm gepasst. Denn „The Fall“ beschreibt musikalisch das Fallen einer großen Wassermenge durch die Felsen in die Tiefe. Macht nichts, denn das monumentale Werk war ab dem ersten Takt mehr als klanggewaltig. „Adventum“ ist eine Kombination aus den Werken „Oh komm‘, oh komm‘ Emanuel“ und einem ukrainischen Stück. „Ich bin überzeugt, dass auch der größte Weihnachtsmuffel unter Ihnen in Weihnachtsstimmung kommt“, kündigte Ansager Bauer das Stück an. Durch die Bläseranteile erhielt das Werk eine besondere Note. Das anerkennende „Meine Güte“ der Frau in Reihe 4 überraschte da keinesfalls. Kurz, aber nicht minder passend, kam da das „Intermezzo Sinfonica“ daher.

Das musikalische Zwischenspiel gehört eigentlich zur Oper „Cavalleria Rusticana“, rückte aber im Laufe der Zeit immer mehr in den Vordergrund. In Aßweiler fordert das anspruchsvollste Werk des Abends vor allem die Holzbläser.

Den Nerv der Konzertbesucher traf zudem ein weiteres Werk, nämlich „The Saint and the City“. Die Sage über das Töten des Drachens durch den Erzengel Michael spannte sich in seiner gesamten Dramatik durch die Kirche. Das Orchester setzte die Handlung sehr gut musikalisch um. Einen besonders langen Applaus spendete es auch für „The Stephens Choral“. Einem Stück, das sich musikalisch den 22 Glocken des Wiener Stephansdoms widmet. Und dann gab es ein Wiederhören mit einem alten Bekannten: „Out of Africa“, der Titelmusik von „Jenseits von Afrika“. Musiker Marc Toussaint überraschte bei „Allelujah! Laudamus te“, dem Lobgesang ohne Worte, indem er seine Kollegen teilweise auf der Kirchenorgel begleitete. Die Umschreibung über „Tochter Zion“ stellt einen Klassiker für Orchester in der Vorweihnachtszeit dar.

Auch an diesem Sonntag war es die perfekte Einstimmung. Da war die Sammlung der schönsten Weihnachtslieder, nämlich „ A Holly Jolly Christmas Medley“ allein wegen seiner sowohl flotten, als auch langsamen Stücke, die Steigerung. Die beiden Zugaben waren am Ende, genau wie die stehenden Ovationen, selbstredend.

Ein Orchester für Wieder- und Neueinsteiger

Der Musikverein Ommersheim hat ein Orchester für Erwachsene, das sich „Spätzünder“ nennt. Die Leitung hat Dirigent Stefan Weber (links).

Foto: Jörg Martin​

Ommersheim · Der Musikverein Ommersheim bildet Erwachsene aus, die Spaß am gemeinsamen Musizieren haben.

Von Jörg Martin

Ein Samstagmorgen in der Ommersheimer Saarpfalzhalle: In einem Teil der Halle musiziert ein Orchester. Die Musiker meist reiferen Alters proben gerade immer wieder vier Stücke, die sie komplett durchspielen. Dabei werden sie nach und nach besser. „Alles, was Ihr spielt, muss klingen. Du bist zu früh, das sind Vierviertelnoten“, kommentiert Dirigent Stefan Weber das Geschehen. Die Stimmung ist dennoch recht locker. Weber hat gar seinen Hund dabei. Es geht familiär zu. Doch beim Orchester handelt es sich nicht um die große Formation des Musikvereins Ommersheim (MVO), dessen musikalischer Leiter Weber ebenfalls ist. Die Gruppe nennt sich „Spätzünder“ und ist ein alles andere als gewöhnlicher Zusammenschluss.

„Die meisten haben vorher nie gespielt und erst im Erwachsenenalter ein Instrument erlernt“, erklärt Francesco Fontana gegenüber unserer Zeitung. Wie der MVO-Vorsitzende berichtet, handelt es sich um wirkliche Anfänger, die mindestens 40 Jahre alt sind. Angefangen hat alles im Sommer 2019. Da startete der Landesmusikrat eine Bläserklasse für Erwachsene. Dessen Vize Arthur Knopp, dem Musikverein Ommersheim seit vielen Jahren verbunden, wollte Erwachsenen die Chance geben nachzuholen, was ihnen in der Jugend verwehrt wurde oder einfach nicht möglich war. Man musste sich bewerben. 180 Leute hatten Interesse, und 80 wurden ausgewählt. Die Hälfte blieb am Ende übrig. Man musste auch darauf achten, dass nicht nur Saxofonisten vertreten waren. Nun sind alle möglichen Instrumente vertreten: Querflöte, Klarinette, Saxofon, Trompete, Waldhorn, Posaune, Euphonium, Tuba und Schlagzeug. Dann fand einmal die Woche saarlandweit Gruppenunterricht statt. Auch hier hatte Corona den Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Man musste auf Online-Proben umstellen. Und es war klar, dass die Menschen in dieser Konstellation nach der befristeten Dauer des Projekts zusammenbleiben wollten.

Stefan Weber unterstützte die damalige Bläserklasse des Landesmusikrates und machte Knopp den Vorschlag, die Formation an den Musikverein Ommersheim anzubinden. Das stieß auf Gegenliebe, und der MVO nahm die neue Formation auf. Seit September 2022 probt man samstags morgens von zehn bis zwölf Uhr in Ommersheim. „Ommersheim ist unkompliziert. Auch, weil wir hier die Halle und das Schlagzeug mitnutzen können“, lobt Stefan Weber die Mandelbachtaler. Erwachsene überlegen erst einmal. Kinder machen einfach, beschreibt er die Hintergründe. Deshalb arbeite er mit den „Spätzündern“ auch an den Grundlagen wie Hören und Atmen, nimmt sich viel Zeit für sie und stellt dabei auch schnell einen Entwicklungsfortschritt fest. Die Truppe sei schon zu weit fortgeschritten gewesen, und fürs große Orchester war es noch zu früh, so Weber. „Das Ganze ist unser Hobby. Hier gibt es einen Zusammenhalt, wie sonst nicht. Ein Wettbewerb herrscht hier nicht“, meint eine Musikerin, die den Dirigenten für seine Geduld lobt. Die Entfernung der Teilnehmer, die aus dem ganzen Saarland nach Ommersheim kommen, spiele keine Rolle, hört man immer wieder. Die Idee der Ommersheimer hat sich herumgesprochen, berichtet Francesco Fontana. Zwei Musikvereine im Saarland tun es dem MVO nun gleich. „Den Namen Spätzünder haben wir uns selbst ausgewählt“, berichtet Claudia Dausend, die Vorsitzende des Orchesters. Zwischenzeitlich hat man auch im Sommer beim Open Air des MVO teilgenommen und den ersten Auftritt absolviert.

Alle erwachsenen Interessenten, die ein Instrument erlernen möchten oder schon musiziert haben, können sich anschließen. Der MVO berät bei Instrumentenbeschaffung und Lehrersuche. Kontakt: mail@mvommersheim.de

Konzert am 15.10.2023

Wie Blechbläser mit einem Holzbläser gute Musik machen

Helmut Eisel (Mitte) trat mit den Großen Orchester des Musikvereins Ommersheim, hier mit dem Dirigenten Stefan Weber (links), auf.

Foto: Jörg Martin​

Ommersheim · Der bekannte Klarinettist Helmut Eisel war zu Gast beim Herbstkonzert des Musikvereins Ommersheim. Das Publikum war begeistert.

Von Jörg Martin

Wer Mark Bauer kennt, weiß um seinen besonderen Humor. Der Musiker moderiert die Konzerte des Großen Orchesters des Musikverein Ommersheim. So auch am vergangenen Sonntagabend, als er die Besonderheit dieser Aufführung erläuterte. Der Verein war nämlich dem Vorschlag seines Dirigenten nachgekommen. Stefan Weber wollte einen Profi-Musiker einladen, um gemeinsam mit dem Orchester aufzutreten. Eigentlich hatte man im Vorfeld auf einen Trompeter oder einen Posaunisten gehofft, verriet Bauer. Als dann klar, war, dass es auf den Ausnahme-Klarinettisten Helmut Eisel hinauslief, wären die Gesichter lang geworden, so Bauer scherzend. Denn Holzblasinstrumente wären unter den Blechbläsern verpönt. „Wir haben die Vorurteile schnell aus der Weltgeschafft“, konnte Marc Bauer die Konzertbesucher in der Saarpfalz-Halle beruhigen. Beim gemeinsamen Auftritt spürte man davon nämlich nichts. Im Gegenteil.

„Er spielt nicht einfach. Er erzählt Geschichten“, hatte der Conférencier den Musiker angekündigt, nachdem das Orchester zunächst noch „Into the Empire“ alleine gespielt hatte. Es kommt nicht von ungefähr, dass Helmut Eisel sein Programm seit Langem „Talking Clarinet“ betitelt. Er lässt das Instrument buchstäblich reden. So auch bei „Two Sides of Jerusalem“, einer Eigenkomposition, mit der er schon lange vor der aktuellen Situation im Mittleren Osten die Konflikte und den stellenweise über die Konfessionen hinweg unkonventionellen und positiven Umgang thematisiert. Ins Bildhafte begab sich Eisel anschließend, als er „Three Times Blood“ spielte. Dabei handelt es sich um ein Auftragswerk von Fritz Neuböck, welches dieser für die Taubertaler Bläsertage komponierte. Grundlage sind drei Bilder des jungen Ebenseer Malers Stefan Fechtner mit den Titeln „Eisblut, Erdenblut und Sonnenblut“. Stellenweise wirkte das Stück so, als hätte es auch afrikanische Klänge. Vielleicht auch, weil die Musiker Teile davon selbst sangen. Dem Publikum gefiel es, wie man am Applaus feststellen konnte.

„Hot and Cool“ (heiß und locker), ebenfalls ein Eigengewächs aus dem Hause Eisel, hat der Saarbrücker einer Workshop-Teilnehmerin gewidmet, die ihre Umwelt, insbesondere die Männer, in ihren Bann zog und so für sich gewann. Es basiert auf einem Wechselspiel. So auch in Ommersheim, wo Helmut Eisel regelrecht mit seiner Klarinette und dem Saxophon von Simon Hartz kommunizierte. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass es nicht das einzige Instrument des Orchesters war, mit dem Eisel Kontakt aufnahm. Sein langjähriger Partner Stefan Engelmann, der ihn an diesem Abend ebenfalls begleitete, sorgte nicht nur bei diesem Stück für die passende Unterstützung am Kontrabass. Die Begeisterung des Publikums ließ nicht lange auf sich warten. Eine Stimmung, die sich auch bei „Armenian Dances“ (Alfred Reed), einem Klassiker und gleichzeitig ein klanggewaltiges Werk, hielt. Die Bravo-Rufe! waren den Musikern sicher. Zu Abschluss gab es „Babsis Freilach“. Ein Stück, dass der Klezmer-Musiker Helmut Eisel seiner Frau gewidmet hat. Freilach ist auf Jiddisch ein fröhliches Stückchen im Zweiviertel-Takt. Diese Fröhlichkeit übertrug sich nicht nur auf das Große Orchester des Musikvereins, sondern auch auf das Publikum. Das stand auf, applaudierte und wollte Zugaben, die auch prompt gegeben wurden. Hier erzielte Eisel eine besondere Wirkung, als er die Bühne verließ und in den ersten Sitzreihen spielte. Das Orchester steuerte zum Abschluss noch ein Queen-Medley bei. Im ersten Teil des Abends waren das Schülerorchester HalbStark und das Jugendorchester LautStark, beide unter der Leitung von Nikolaus Burgard, aufgetreten und hatten Kostproben ihres Könnens zum Besten gegeben.

Ein Open-Air für die Geschichtsbücher Musikverein bringt Publikum im Saal zum Toben
Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim, unter der Leitung von Stefan Weber, trat in der Saarpfalzhalle auf.

von Jörg Martin (Saarbrücker Zeitung)

Ommersheim. Mit einem schwungvollen Konzert in der Saarpfalzhalle feiern die Ommersheimer Blasmusiker ein Comeback auf der Bühne.

Blickt man auf das Konzert des Großen Orchesters des Musikvereins Ommersheim (MVO) vom vergangenen Samstagabend in der Saarpfalzhalle zurück, so wirkt das Erlebte vertraut. Dennoch hatten nicht wenige Besucher, zumindest zu Beginn, ein leichtes Unsicherheitsgefühl. In der Zeit der Aufhebung der Corona-Einschränkungen kein Wunder. Man muss sich erst wieder vorsichtig an Altbewährtes herantasten.

Auch für die Musiker war das nicht anders, handelte es sich doch um das erste Konzert seit mehr als zweieinhalb Jahren. Der letzte Auftritt war das Jahreskonzert im Dezember 2019. „We’re back“ („Wir sind zurück“) hatte der MVO deshalb auch als Motto ausgewählt. „Wir möchten Ihnen ein lockeres und entspanntes Konzert anbieten“, hatte Francesco Fontana, der erste Vorsitzende, zu Beginn versprochen. Und dazu passte auch, dass man auf die übliche Konzertbestuhlung verzichtet und auch Tische in den Saal gestellt hatte. In der ersten Hälfte des Programms hatte man den Eindruck, als müssten sich die Menschen erst wieder an eine solche Veranstaltung gewöhnen.

Zwar kam jeder Titel gut bis sehr gut an, doch es war noch nachvollziehbarerweise Zurückhaltung zu spüren. So steigerte sich die Freude über Vertrautes nach und nach. Angefangen von „Fire an Ice“ über das Medley des Abba-Musicals „Mamma Mia“. Spätestens hier war ab und an ein leichtes Mitsingen und -wippen zu registrieren. Angesichts von Ohrwürmern wie „Money Money“ oder „Dancing Queen“ kein Wunder. Ommersheim steht auf Märsche. Und so kam es nicht von ungefähr, dass Dirigent Stefan Weber Rudi Fischers Stück „Die Sonne geht auf“ ins Programm aufgenommen hatte. „Das passt optimal zum Wetter“, meinte der Orchester-Chef und spielte auf die Temperaturen von über 23 Grad draußen an.

Der Wechsel von klassischer Blasmusik zu Pop, wie etwa beim Medley „Coldplay in Symphonie“, trieb die Stimmung langsam nach oben und sorgte für Vertrautheit. Hier hatte André Hofmann (Alt-Saxophon) eine herausragende Rolle. Auch bei „Der Berg (g)ruft“, einer Marschpolka, war das nicht anders. Angereichert um einige Italo-Oldies, darunter „Azuro“, war da ein Gefühl wahrnehmbar, welches man schon fast vergessen hatte: pure Lebensfreude. Immer wieder stellte Stefan Weber einzelne seiner Musiker in den Vordergrund. So wie bei „My Dream“, als Volker Toussaint (Flügelhorn), Simon Hartz (Saxophon) und Francesco Fontana (Trompete) besondere Rollen einnahmen. In der zweiten Hälfte des Programms war dann das Eis gebrochen. Bei der Operette „Im weißen Rössl“ wurde nicht nur geschunkelt, sondern es war am Ende auch das erste „Bravo!“ zu hören.

Als beim Queen-Medley „God save the Queen“ Titel wie „We will rock you“ ertönten, tobte der Saal regelrecht. „Wir setzen noch einen drauf“, frohlockte Weber begeistert. „Blas‘ Musik in die Welt“ war genau das, was man hören wollte. Und bei „Fiesta Latina“ gab es nicht nur Begeisterung, sondern auch Zwischenapplaus. Das Mitklatschen beim Klassiker „Böhmischer Traum“ war da schon selbstverständlich. Doch Ommersheim kann mehr: Die Besucher standen auf und sangen kräftig mit. So, als hätte man die Polka schon immer gesungen. Eine gute Grundlage, um Titel in Erinnerung zu rufen, die längst vergessen sind: deutsche Schlager und Neue Deutsche Welle. In Ommersheim gab es mit „80er Kult 1“ ein Wiederhören mit „Sternenhimmel“ und „Skandal im Sperrbezirk“.

Halb- und LautStark 2021 Platzkonzert unter erschwerten Bedingungen Jahresabschlusskonzert 2019 Bundesverdienstkreuz für Josef Hofmann am 2. Juli 2019 Kirchenkonzert 14. April 2019 Jahresabschlusskonzert 2018 60 Jahre Jugendorchester Serenade am 10. Juni 2018

Viele Besucher hatten sich zur 1. Serenade am Ommersheimer Weiher eingefunden. Bei herrlichem Wetter war Stefan Weber mit dem Großen Orchester musikalisch bestens vorbereitet, moderne und traditionelle Unterhaltungsmusik ließ keine Wünsche offen. Ein rundum zufriedenes Publikum ließ erkennen, dass man beim nächsten Mal wieder dabei sein wird.

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Kirchenkonzert 25. März 2018

SZ vom 29.03.2018

Robert-Klein-Preis 2017

Im Rahmen einer Feierstunde in der Saarpfalzhalle wurde der Musikverein Ommersheim für seine hervorragende Jugendarbeit ausgezeichnet.

Der Preis wird vom Bund Saarländischer Musikvereine vergeben und von der Bank 1 Saar mit 1000,- € gefördert.

Wir freuen uns und insbesondere unsere Jugendabteilung wird diese Zuwendung für ihre Projekte zielsicher einsetzen können.

Aus "Die Woch" vom 2. Dez. 2017

Musik macht Schule

Mandelbachtal, 15. Mai 2017

Pressebericht

zur Vorstellung des Projekts "Musik macht Schule"
mit gleichzeitiger Einladung zur ersten Präsentation beim Kinderkissenkonzert am Sonntag, 18. Juni 2017, um 15:00 Uhr, in der Saarpfalz-Halle in Ommersheim

Kooperation des Musikvereins Ommersheim e. V. mit der Mandelbachtalschule in Ommersheim und der Kreisvolkshochschule des Saarpfalz-Kreises
Neue Wege in der musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen

Das Projekt "Musik macht Schule" findet im Rahmen von "Kultur+ im Saarpfalz-Kreis" statt und wird gefördert in "TRAFO Modelle für Kultur im Wandel", eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, und durch den Saarpfalz-Kreis in Kooperation mit Saarpfalzkultur e. V.

Wenn es in Ommersheim "Musik macht Schule" heißt, versammeln sich 15 Mädchen und Jungen ohne Pauken, aber mit Trompeten, Klarinetten, Querflöten und anderen Blasinstrumenten in einem Klassenraum der Mandelbachtalschule. Dann hört man statt des Pausengongs ganz ungewohnte Töne. Im Februar 2017 startete das Kooperationsprojekt mit dem wohlklingenden Titel "Musik macht Schule" für die Klassenstufen 5 und 6. Möglich wurde dies, weil der Musikverein Ommersheim mit seinem Konzept für eine innovative Musikausbildung sowohl bei den Verantwortlichen der Mandelbachtalschule als auch denjenigen der Kreisvolkshochschule (KVHS) des Saarpfalz-Kreises auf offene Ohren stieß. Durch die finanzielle Unterstützung des Regionalfonds von "Kultur+ im Saarpfalz-Kreis", einem Modellprojekt, das im Programm "TRAFO Modelle für Kultur im Wandel" der Kulturstiftung des Bundes und vom Saarpfalz-Kreis gefördert wird, konnten nun diese neu entwickelten Wege in der musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen beschritten werden. Einmal wöchentlich 90 Minuten lang unterrichten professionelle Musikpädagogen Schülerinnen und Schüler einer eigens gebildeten Musik-AG der Mandelbachtalschule an den von ihnen gewählten Instrumenten. Die Kooperationspartner, der Musikverein Ommersheim, die Mandelbachtalschule Ommersheim und die KVHS, bieten damit Kindern und Jugendlichen den niederschwelligen Zugang zu einer sinnvollen und nachhaltigen Freizeitgestaltung und setzen sich für den Erhalt der musikalischen Kultur in der Region ein.Der Jugendarbeit im Verein neuen Schwung zu verleihen und die Ausbildung der Nachwuchsmusiker auf eine breitere Basis zu stellen, ist ein großes Anliegen von Francesco Fontana, seit 2013 erster Vorsitzender des Musikvereins Ommersheim. Vorausgegangene Projekte wie die "Tage der Musik" und Schulkonzerte des Polizeiorchesters des Saarlandes, die an der Grundschule Erfweiler-Ehlingen und der Mandelbachtalschule durchgeführt wurden, oder die musikalische Früherziehung in der Kita Arche Noah hatten den Verein und die öffentlichen Bildungseinrichtungen bereits mehrfach zusammengebracht.
Als sich im letzten Jahr die Chance bot, einen Projektantrag für eine Förderung im Regionalfonds des Projekts "Kultur+ im Saarpfalz-Kreis" zu stellen, erarbeitete der Vorstand des Musikverein Ommersheim ein umfassendes Konzept. Da sich der Alltag von Kindern und Jugendlichen verstärkt in der Schule abspielt, wurde die in Ommersheim beheimatete Mandelbachtalschule als Veranstaltungsort für das Projekt "Musik macht Schule" ausgewählt, um Schülerinnen und Schülern aus der gesamten Region die Möglichkeit zu eröffnen, ein Musikinstrument zu erlernen und in der Gemeinschaft zu musizieren. Darüber hinaus verfolgen die Projektpartner das Ziel, den teilnehmenden Kindern eine attraktive Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Dauerte es bisher recht lange, bis sich die Jungmusiker im Schüler- und Jugendorchester trafen, so steht nun das regelmäßige gemeinsame Musizieren von Anfang an im Zentrum des Projekts. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Musikpädagogen und der Schule hat der Musikverein Ommersheim natürlich die große Hoffnung, gut ausgebildete und motivierte Nachwuchsmusiker gewinnen zu können und dadurch die musikalische Tradition und Kultur in der Region weiterführen zu können.

Der Musikverein Ommersheim e. V. besteht aus vier Orchestern, dem Großen Orchester, der Bayrischen Blaskapelle, dem Jugendorchester "Lautstark" sowie dem Schülerorchester "Halbstark", welches 2014 neu gegründet wurde. Damit gehört der Verein mit seinen über 80 Musikerinnen und Musikern und 480 Mitgliedern zu den größten und leistungsstärksten Orchestern im Saarland. Neben den regelmäßigen Proben, dem musikalischen Engagement im Dorf und den öffentlichen Konzerten ist die Jugendarbeit das wichtigste Betätigungsfeld des Vereins. Sechs ehrenamtlich tätige Jugendbetreuer lenken in Kooperation mit dem Vorstand die Geschicke des Jugend- und des Schülerorchesters. Über das gemeinsame Musizieren hinaus fördern regelmäßige Freizeitveranstaltungen, wie z. B. Musical-Besuche oder Probenseminare in Jugendherbergen, den Zusammenhalt in den Gruppen.

Die einzelnen Orchester des Musikvereins Ommersheim verfügen jeweils über einen musikalischen Leiter. Anna Hartz leitet das Schülerorchester "Halbstark" und Nikolaus Burghard das Jugendorchester "Lautstark". Dirigent des Großen Orchesters und der Bayrischen Blaskapelle ist Stefan Weber, der über ein Jahrzehnt als Chefdirigent des Bundespolizeiorchesters München aktiv war.

Mit dem Projekt "Musik macht Schule" leitet der Musikverein Ommersheim e. V. einen neuen Abschnitt in der Jugendarbeit ein. Erste Erfolge können beim Kinderkissenkonzert am 18. Juni 2017, um 15:00 Uhr, in der Saarpfalz-Halle in Ommersheim bewundert werden, zu denen alle Interessenten und Musikfreunde herzlich eingeladen sind. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts "Musik macht Schule", das Schülerorchester "Halbstark" und das Jugendorchester "Lautstark" sowie ihre Ausbilder freuen sich auf eine große Zuhörerschaft. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Vereins-Website unter www.mvommersheim.de.
(Text: Jörn Slotta, Simone Holt)

Zum Hintergrund:
Das TRAFO-Projekt "Kultur+ im Saarpfalz-Kreis"

Das Projekt "Kultur+ im Saarpfalz-Kreis" wird gefördert in "TRAFO Modelle für Kultur im Wandel", eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, und durch den Saarpfalz-Kreis in Kooperation mit dem Verein Saarpfalzkultur e. V. Im Rahmen des Projekts werden in den Jahren 2016 bis 2020 Kultureinrichtungen in den sieben Kommunen des Saarpfalz-Kreises dabei unterstützt, innovative und zukunftsweisende Kulturangebote für die Region umzusetzen und neue Arbeitsweisen und Angebotsformate zu erproben. Durch die Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen hinweg und mit der Beteiligung von kulturtreibenden Vereinen, Schulen, Kindergärten, Künstlerinnen und Künstlern sowie Wirtschaftsunternehmen soll die kulturelle Infrastruktur auf die konkreten Bedürfnisse der Menschen der Region ausgerichtet werden.
Bei regelmäßig stattfindenden Runden Tischen kommen alle interessierten Kulturakteure der Region zusammen. Gemeinsam mit den bestehenden Kultureinrichtungen entwickeln sie Ideen und Projekte, durch die auch neue Kooperationen entstehen. So eröffnen Museen, Bibliotheken, Musik-, Kunst- und Volkshochschulen den beteiligten Bürgerinnen und Bürgern einen Handlungsspielraum, erhöhen damit die Akzeptanz für ihr Haus und erhalten neue Impulse. Zwei Mal im Jahr können Anträge auf Förderung solcher Projekte durch einen extra eingerichteten Regionalfonds gestellt werden.
Das so genannte Transformationsbüro von "Kultur+ im Saarpfalz-Kreis" ist die zentrale öffentliche Anlauf-, Beratungs-, Vermittlungs- und Netzwerkstelle und zugleich ein Veranstaltungsort für Ausstellungen, Lesungen, Workshops u. Ä.
Um darüber hinaus andere Perspektiven zu gewinnen, werden jedes Jahr Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten zu mehrwöchigen Künstlerresidenzen im Landkreis eingeladen. Vor Ort bearbeiten sie nach Möglichkeit zusammen mit lokalen Akteuren in künstlerischen Projekten Themen rund um den Transformationsprozess. Die Ergebnisse werden öffentlich präsentiert.


Das Programm "TRAFO Modelle für Kultur im Wandel"
Das Programm "TRAFO Modelle für Kultur im Wandel", eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt Kultureinrichtungen außerhalb von Metropolen dabei, sich weiterzuentwickeln. In enger Kooperation mit den Akteuren vor Ort werden Antworten gesucht, wie ein attraktives Kulturangebot in ländlichen und strukturschwachen Regionen in Zukunft aussehen und organisiert werden kann. In den Jahren 2016 bis 2020 werden deutschlandweit sechs Projekte in den Modellregionen Oderbruch, Südniedersachsen, Saarpfalz und Schwäbische Alb gefördert. Die dort bestehenden Theater und Museen, Bibliotheken, Musikschulen und Volkshochschulen zeigen, welche Potenziale in der Veränderung liegen. Mit kooperativen Ansätzen entwickeln sie Beispiele, wie Kultureinrichtungen in kleineren Städten zu zeitgemäßen, spannenden Lern- und Kulturorten werden.

Konzert 2016 zum Jahresabschluss Kirchenkonzert 9. April 2017

Wer bei dem Wetter den Musikverein Ommersheim zu seinem Kirchenkonzert besucht, ist ein echter Fan, und davon waren viele gekommen. Auch wenn man auf zwei Welten stieß, draußen allerschönstes Frühlingswetter, drinnen ein paar Sonnenstrahlen, die zuerst nicht so richtig zu "Mythen und Legenden" passten, so wusste der Zuhörer aber nach den ersten Takten des Orchesters, dass er alles richtig gemacht hatte.

Alleine die Moderation von Marc Bauer, einführend informativ und neugierig machend, ließ vergessen, warum man nicht doch einen Spaziergang vorgezogen hatte.

Es wäre müßig, über jedes Stück einzeln zu berichten, obwohl jede Musikerin und jeder Musiker und vor allem die professionell aufspielenden Solisten das verdient hätten. Dennoch vielleicht zu "Of Castles and Legends" nur dies: Während der Interpretation des Stückes hatte man die einführenden Worte noch im Gedächtnis, so wurden die Ohren schon mit der sinfonischen Ausgestaltung überrascht, eine Gänsehaut war vorprogrammiert. Ein paarmal suchten die Blicke des Zuschauers auf einer Seite den Kontrabass, war man sich doch sicher einen gehört zu haben. Eine Geschichte musikalisch zu Bildern geformt, einfach klasse!

Genial einstudiert und dirigiert von Stefan Weber, es ist immer wieder ein Erlebnis, diesem Orchester zuhören zu dürfen.

So fragt man sich nach diesem Stück, was soll da noch kommen? Und es kam noch was: Mit dem "Concerto de Aranjuez" ließ Volker Toussaint jedwede Erinnerungen an das Original mit Gitarre vergessen. Äußerst gefühlvoll und über der Sache stehend interpretiert und gleichzeitig musikalisch professionell gespielt, so muss es sein!

Das Konzert, bei dem Simon Hartz auf dem Altsaxophon seine Soli gewohnt perfekt präsentierte, ließ keine Wünsche offen, oder vielleicht doch einen, dass auch im kommenden Jahr dieses Kirchenkonzert eine Fortführung erlebt. rk

Passionskonzert des Musikvereins

Der Musikverein Ommersheim bei seinem Passionskonzert in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Aßweiler. Foto: Jörg Martin

von Jörg Martin - SZ vom 11.04.2017

Der MVO setzt auf Neues: mehr sinfonische Blasmusik denn ernster, tragender Stücke war entsprechend die Parole für den Programmzettel.

Mittlerweile hat sich das Passionskonzert, welches das Große Orchester des Musikvereins Ommersheim (MVO) seit einer Weile alljährlich veranstaltet, zu einer kleinen Tradition entwickelt. Bereits zum dritten Mal fand am Sonntagnachmittag das etwas andere Konzert in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Aßweiler statt. Im Blieskasteler Stadtteil deshalb, weil dort die Handhabung weniger kompliziert sei, sagte Moderator Marc Bauer anfangs. Kompliziert war das MVO-Programm nicht. Aber eben anders und mit einem nicht unerheblichem Anspruch.

Dem Anlass entsprechend völlig in schwarz gekleidet, waren die Musiker unter der Leitung von Stefan Weber, dieses Mal ein klein wenig von ihrer sonst üblichen Richtung abgekommen. Mehr sinfonische Blasmusik denn ernster, tragender Stücke, wie in den beiden Jahren zuvor, bestimmten dieses Mal das Programm. "Synergy Rising" von Ryan Nowlin machte den Auftakt. Ein Stück, welches von einem US-Schulorchester zur Eröffnung eines Konzertsaals in Auftrag gegeben wurde. "Es ist an manchen Stellen verwirrend", gab Marc Bauer vorab zu bedenken. Zusätzlich wünschte er dem Publikum viel positive Energie, weil es für ein Passionskonzert gegebenenfalls etwas unpassend wirken könnte. Dem Publikum schien es zu gefallen. Da passte auch das mit einer Folie improvisierte Feuergeräusch bei "Of Castles an Legends" (Thomas Doss), welches das Treiben der Raubritter auf der Burg Kugelsberg symbolisierte. Eigentlich wurde "Concerto de Aranjuez" von Joaquin Rodrigo, in einem Arrangement des früheren MVO-Dirigenten Thomas Becker, als Solokonzert für Gitarre geschrieben. Da der erste Trompeter, Volker Toussaint, das Saiteninstrument nicht ganz so gut beherrscht, spielte er sein Solo auf dem Flügelhorn. Ein mehr als passendes Stück für die Kirchenakustik. Es stellt das populärste Werk Rodrigos überhaupt dar. Trotz des sehr ernsten Themas, es handelt von der Totgeburt des Komponisten-Sohnes, ist das Werk beeindruckend. Diese Wirkung trafen die Ommersheimer gut. Die Aufführung kam bei den Besuchern an, wie sich am langen Applaus zeigte. Auch das Wehklagen eines Liebenden in Form des englisches Volksliedes "Greensleves" passte gut ins Gotteshaus. Es sei eigentlich ein perfektes Weihnachtslied und gleichzeitig zu schade, dass man es das Jahr über nicht spiele, meinte Bauer. "Ja, Sie haben richtig gelesen", gab der Ansager bei "Russian Christmas Music" (Alfred Reed) bekannt, als er auf das Programmblatt hinwies. Gegen Ende würde es ein wenig laut. Das Kirchendach könne sich bei diesem Weihnachtslied durchaus heben. Ganz so heftig wurde es nicht. Doch man merkte, dass es sich um ein anspruchsvolles Stück handelte. Die Musikfreunde goutierten das Niveau mit einem besonders intensiven Applaus. Da passte zum Abschluss die Dramatik von "The Witch and the Saint" von Steven Reineke mehr als gut ins Programm. Am Ende gab es stehende Ovationen, für die sich das Orchester mit dem "Pachelbel`s Canon" revanchierte.

KinderKissenKonzert 2016
Foto: Nikolaus Burgard

Foto: Nikolaus Burgard

KinderKissenKonzert mit "starkem" Nachwuchs

Was mit dem Projektorchester "LautStark" und der Zusammenarbeit der Musikvereine aus Ommersheim, Oberwürzbach und Reichenbrunn angefangen hat, entwickelt sich zu einem festen Bestandteil für die Nachwuchsarbeit.
So fanden sich am Sonntagnachmittag über 200 Eltern mit Kindern, Omas und Opas in der Oberwürzbachhalle zusammen um zu erleben, was die mittlerweile 60 Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Gruppen erlernt und aufgearbeitet haben.
Präsentiert von der Orchestervereinigung "Musik verbindet" und dem Musikverein Ommersheim e.V. traten neben der Flötengruppe aus Oberwürzbach die Bläserklasse der Arnold-Rütter-Schule aus Erfweiler-Ehlingen und die Orchester "HalbStark" und "LautStark" auf.
Unter dem Motto "Helden und Legenden" hatten die jeweiligen Dirigenten ihr Repertoire ausgesucht und so waren Melodien aus Star Wars, Die Unglaublichen, Dr. Who und anderen bekannten Filmen zu hören.
Es spricht für die Arbeit der einzelnen Vereine, dass diese Veranstaltung zunehmend an Attraktivität gewinnt und die Verantwortlichen schon im Kindergarten die Kinder für Musik begeistern können.

Kirchenkonzert am 20. März 2016

Helden unter uns

Der Musikverein Ommersheim spielte für Helden und zwar für die des täglichen Lebens. Auch wenn das Plakat eher eine andere Epoche suggerierte, waren doch die Menschen der Gegenwart gemeint.

In gewohnt professioneller Manier führte Marc Bauer dem Zuhörer vor jedem Stück den musikalischen Hintergrund vor Augen, so dass man dieselben getrost schließen konnte, um der Musik zu lauschen.

Und die Musik war von berauschender Qualität, das darf man einfach behaupten, die sehr seltenen minimalen Intonationsschwankungen haben daran nichts geändert.

Jede Musikerin, jeder Musiker hat für dieses Konzert die Rose verdient, die der "Held" des Plakates symbolisch in der Hand hält.

Allen voran die vielen Solisten, die wirklich "heldenhaft" gespielt haben und nicht zu vergessen der Musikalische Leiter Stefan Weber für die Zusammenstellung des Programmes. Ein wunderbarer Nachmittag in der Aßweiler Kirche, deren Akustik ihresgleichen sucht.

R. Kettenbaum

Konzert 2015 zum Jahresabschluss

STAR WARS und andere Köstlichkeiten

Francesco Fontana bedankt sich bei Kerstin Niklos

Francesco Fontana bedankt sich bei Kerstin Niklos

Der Musikverein Ommersheim zeigte sich an seinem traditionellen Konzert wieder von seiner besten Seite.
Mit drei Orchestern, davon über 50 Nachwuchsmusiker, konnte der Verein vor ausverkauftem Haus den Abend musikalisch gestalten. Durch die geschmackvoll illuminierte Halle und dem überlegten Bühnenaufbau entstand eine Konzertatmosphäre, die der Besucher gerne annahm.
Kerstin Niklos zeigte mit ihrem Schülerorchester ganz klar, wo der Weg hinführen soll. Hatten doch im letzten Jahr noch viele Kinder Blockflöte gespielt, so musizierten in diesem Jahr bis auf wenige Ausnahmen alle mit Blasinstrumenten und das hörte sich richtig gut an. Kerstin Niklos betreut nicht nur das Schülerorchrester "HalbStark", auf ihre Initiative wurde durch eine Kooperation mit der Grundschule in Erfweiler-Ehlingen auch eine Bläserklasse gegründet. Und dass in ihren Händen das Vereinsvermögen gut aufgehoben ist, weiß der 1. Vorsitzende Francesco Fontana nur zu gut. Als kleines Dankeschön gab es am Ende des Konzertes einen Blumenstrauß.

Das Jugendorchester "LautStark" reift unter seinem Dirigenten Nikolaus Burgard zu einem musikalisch gefestigten Klangkörper heran. Die von den Jugendlichen selbst durchgeführte Moderation gab den gut intonierten und sicher vorgetragenen Stücken eine persönliche Note. Und sollte jemand mal kurz weggenickt sein, so wurde er oder sie spätestens bei Phantom der Oper und dem Schrei von "Christine" von dem Sitz geholt.

Beim Blick auf das Plakat dieses Konzertes entdeckte der interessierte Besucher einen Hinweis, der Großes erwarten ließ. Zunächst nahm auch das Große Orchester Platz und zeigte mit seinen Beiträgen vor der Pause, dass die Erwartungen mehr als erfüllt wurden. Die sich anschließende aus fünf Sätzen bestehende STAR WARS TRILOGY wurde für ein Orchester arrangiert, welches auf höchstem Niveau musizieren kann. Der Schwierigkeitsgrad verlangt eigentlich nach professionellen MusikerInnen und so freute es den Zuhörer, dass das Orchester, dessen Mitglieder teilweise über ihre Grenzen hinweg spielten, diesen Gesamtklang erzeugen und von der Bühne zum Publikum vermitteln konnte.
Chapeau!
R. Kettenbaum

Adventskonzert in der Ludwigskirche vor 700 Gästen
Mit gutem Ton in die Zukunft!

Mit gutem Ton in die Zukunft!
MVO startet Offensive in der Jugendarbeit
Musik begeistert, Musik fördert und Musik bringt Freu(n)de. Der Musikverein Ommersheim, einer der traditionsreichsten Musikvereine des Saarlandes, ist bekannt für seine leistungsstarken Orchester und ein hohes Maß an Kontinuität. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, schlägt der Verein neue Wege ein und baut seine Bemühungen im Bereich der Jugendarbeit weiter aus. Schon seit mehreren Jahren arbeitet der Musikverein Ommersheim mit verschiedenen Schulen der Gemeinde Mandelbachtal und dem Polizeiorchester des Saarlandes zusammen, um Kindern und Jugendlichen das Musizieren schmackhaft zu machen, Interesse an Blasmusik zu wecken und Talente zu fördern. Zuletzt veranstaltete der Musikverein Ommersheim einen "Tag der Musik" an der Arnold-Rütter-Schule in Erfweiler-Ehlingen. Aufgrund der positiven Resonanz und dem breiten Interesse von allen Seiten entschloss sich die Vereinsführung die Kooperation mit der Schule und die Bemühungen bei der Jugendförderung auszubauen.

Unter dem Namen "Mit gutem Ton in die Zukunft!" bietet der Musikverein Ommersheim seit diesem Schuljahr in Zusammenarbeit mit der Arnold-Rütter-Schule in Erfweiler-Ehlingen für Kinder im Grundschulalter ein überzeugendes Komplettpaket aus Einzelunterricht und Anfängerorchester an und unterstützt die Familien zusätzlich bei der Anschaffung und Finanzierung der Instrumente. Das Projekt ist auf etwa zwei Jahre angelegt und orientiert sich an den Zweit- und Drittklässlern der Grundschule. Wöchentlicher Instrumentalunterricht, der in Kleingruppen am Nachmittag oder im Anschluss an den Schulunterricht stattfindet, ist mit einer wöchentlichen Orchesterprobe im Rahmen einer Schul-AG in der 6. Schulstunde kombiniert. Gemeinschaftsförderne Aktivitäten runden das Gesamtkonzept ab. Betreuung, Instrumentalunterricht und Orchesterleitung werden von didaktisch und methodisch ausgebildeten Fachkräften übernommen. Der individuelle Fortschritt und die Entwicklung des Anfängerorchesters werden somit gewährleistet. Alle Leistungen, von der Schul-AG, der musikalischen Ausbildung bis hin zur Finanzierung des Instruments, belaufen sich auf ca. 40,00€ monatlich. Lehrer, Eltern und Dirigenten stimmen darüber ein, dass eine musikalische Ausbildung die Konzentrationsfähigkeit und Disziplin von Kindern fördert, Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Rücksichtnahme und Achtsamkeit vermittelt und gleichzeitig Freude und Freunde bringt. Deswegen arbeiten Schule und Verein Hand in Hand.

Nach etwa zwei Jahren sind die Kinder musikalisch bereits so weit vorangeschritten, dass sie entscheiden, ob sie den Sprung in ein ortsansässiges Jugend- oder Schülerorchester in der Gemeinde wagen. Im Falle des Musikverein Ommersheim sind dies das Schülerorchester "Halbstark" und das Jugendorchester "Lautstark". "Lautstark" hat sich in den letzten Jahren zu einem leistungsstarken und modernen Jugendorchester entwickelt und ist über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt. Unter der Leitung von Nikolaus Burgard präsentieren die 30 Mädchen und Jungen das jugendliche Gesicht der Blasmusik. Das Jugendorchester "Lautstark" bereitet die Jugendlichen darauf vor, später in das Große Orchester des Musikverein Ommersheim zu wechseln, wo etwa 50 Musikerinnen und Musiker mit großem Eifer symphonische Blasmusik auf höchstem Niveau spielen. Weitere Informationen über das neue Jugendkonzept "Mit gutem Ton in die Zukunft!" erhalten sie bei Kerstin Niklos und über die Homepage www.mvommersheim.de.
Das neu konzipierte Projekt "Mit gutem Ton in die Zukunft!" bietet Kindern große Chancen auf musikalische Talentförderung, eine qualitativ hochwertige Ausbildung und ein erlebnisreiches und attraktives Hobby. Den Eltern bietet der Musikverein Ommersheim mit dem Projekt organisatorische Erleichterung und finanzielle Entlastung. Der Musikverein Ommersheim ist froh über das große Interesse der Kinder und Familien der Arnold-Rütter-Schule in Erfweiler-Ehlingen und stolz auf seine jüngsten Musiker, die seit wenigen Wochen mit vollem Einsatz ihr Instrument erlernen. Nach wie vor steht der Musikverein Ommersheim aber jedem interessierten Musiker ob jung oder alt offen und freut sich über Zugänge an allen Instrumenten.

Kirchenkonzert 29. März 2015
Jahreskonzert 2014
Musikfest 2014

Veranstaltung

Termine

Großes Orchester

Bayrische Blaskapelle

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